Flüssige bieten Sicherheit
Die aktuelle Diskussion über mögliche Embargos gegen russische Energieimporte sorgt offenbar bei immer mehr privaten wie gewerblichen Endverbrauchern für Verunsicherung. War bisher Erdgas die erste Wahl, wenn es um die Umrüstung einer alten Ölheizung im Gebäudebestand ging, halten sich viele Kunden jetzt mit solchen Maßnahmen deutlich zurück.
Im Gegenteil macht sich derzeit nach Einschätzungen von Marktakteuren eine leichte Tendenz bemerkbar, dass sich wieder mehr Ölheizungsbetreiber entscheiden, bei ihrem bewährten System zu bleiben. Sie tauschen ihre Heizkessel gegen effiziente, energiesparende Öl-Brennwertanlagen und bringen ihr Heizöllager mit modernen Sicherheitstanks auf Vordermann.
Auch Gewerbebetriebe, die mit Erdgas heizen, reaktivieren neuerdings ihre noch vorhandenen aber zwischenzeitlich stillgelegten Öltanks oder lassen neue installieren, um für alle Fälle gewappnet zu sein und einen eigenen, sicheren Energievorrat zu haben. Damit lassen sich im Bedarfsfall auch Notstromaggregate betreiben, damit die Unternehmen selbst bei einem Blackout weiter arbeitsfähig sind.
In diesem Zusammenhang zeigt sich auch das Potenzial CO2-neutraler biogener oder synthetischer, flüssige Brennstoffe. Denn sie ermöglichen nicht nur, Energie langfristig zu speichern, sie schaffen auch eine wachsende Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten. Überdies sind die auf dem Markt befindlichen Tanks und Heizgeräte durchaus für die Verwendung solcher CO2-neutraler Fuels geeignet.
Nun ist die Politik gefragt, um die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit ein Markthochlauf klimaschonender, CO2-neutraler flüssiger Brennstoffe beschleunigt wird. Der Bedarf ist da und zur Erreichung der Klimaziele im Wärmemarkt könnten sie sofort und mit der vorhandenen Heiztechnik einen wichtigen Beitrag leisten.