Heizöl günstig, Lieferzeiten kürzer
Nach dem Rohölpreistief im April stiegen die Notierungen für Nordseeöl Brent wieder auf über 45 US-Dollar pro Barrel (159 Liter). Die deutschen Heizölkunden haben davon allerdings wenig gemerkt. Im Gegenteil: Heizöl ist derzeit noch immer so preiswert, wie schon lange nicht mehr.
Die Gründe für diese scheinbare Diskrepanz sind vielfältig. Zunächst verursachte die starke Nachfrage nach dem Preissturz im April beim Handel zusätzliche Logistikkosten, die sich auf den Endpreis niederschlugen. Bei gleichen Kapazitäten wurde im ersten Halbjahr 2020 rund 25 Prozent mehr Heizöl an die Endkunden ausgeliefert als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Nun wirkt sich die wieder etwas moderatere Nachfrage auch dämpfend auf die Preise aus. Was einmal mehr zeigt, wie unmittelbar der Wettbewerb im Heizölmarkt zu Gunsten der Endverbraucher funktioniert.
Hinzu kommt der Effekt der Mehrwertsteuersenkung ab Juli 2020. Der Heizölhandel reicht dies komplett an seine Kunden durch.
Heizölkunden haben also derzeit gleich mehrere Vorteile: Die Lieferzeiten sind wieder deutlich kürzer und die Preise unverändert günstig. Derzeit kostet Heizöl fast 60 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.
Geht es noch weiter runter? Eher nicht. Beim derzeitigen Niveau kann damit gerechnet werden, dass sich die Auf- und Ab-Bewegungen der Rohölnotierungen in den kommenden Monaten wieder stärker im Heizölmarkt auswirken. Und hier erleben wir einen stabilen bis leicht nach oben gerichteten Trend.
Dennoch: Bis Jahresende dürften die Heizölpreise nach den bisherigen Erwartungen sehr verbraucherfreundlich bleiben.