Auch in Zukunft: Mit der ÜWG auf der sicheren Seite
Die über 70 Teilnehmer der ÜWG-Mitgliederversammlung vermittelten am 15. Juni in Schweinfurt die gute Stimmung, die trotz der derzeit kontroversen Diskussion zum neuen Gebäudeenergiegesetz beim Fachhandwerk herrscht. Die Nachfrage nach neuer Heiztechnik ist groß und auch moderne Öl-Brennwertgeräte und Tanks profitieren stark von diesem Boom.
„Auf jeden Fall bekommen alle rund um die Gebäudeheizung, insbesondere das SHK-Handwerk eine bisher seltene Aufmerksamkeit und Wertschätzung von Politik, Medien, Bevölkerung und anderen“, freute sich Jörg Schütz (Geschäftsführer Technik beim Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern) in seinem Grußwort.
Green Fuels für die Wärmewende
Dirk Arne Kuhrt (UNITI-Geschäftsführer Wärmemarkt) zeigte die klimapolitischen Herausforderungen auf aber ebenso die Perspektiven, die sich mit erneuerbaren Flüssigbrennstoffen bieten. Bei einer entsprechenden Ausgestaltung des neuen Gebäudeenergiegesetzes eröffnet sich damit eine echte Zukunftsoption, die Klimaschutz und Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit vereint.
Der ÜWG-Vorsitzende Andreas Kröckel vertritt dazu eine klare Position: „Da Öl-Kessel und Tankanlagen zunehmend „Green Fuels Ready“ sind, befinden sich die Nutzer flüssiger Energieträger auch künftig auf der sicheren Seite. Wenn nun mit technologieoffenen politischen Rahmenbedingungen anerkannt wird, dass die Wärmewende am besten MIT den Flüssigen zu schaffen ist, dann bewegen wir uns hierzulande in die richtige Richtung.“
Dass die Mitgliederzahl der ÜWG weiterhin bei mehr als 5.000 liegt, bestätigt nicht nur die positive Einschätzung zum aktuellen Markt, sondern ebenso hohe Ansehen, das die Überwachungsgemeinschaft mit ihrer Fachkompetenz im SHK-Handwerk genießt. Geschäftsführer Timo Kuss legte in Schweinfurt eine in allen Bereichen solide Bilanz der ÜWG-Arbeit vor.
Um das erfolgreich in die Zukunft zu tragen widmet sich die ÜWG bereits heute wichtigen Arbeitsschwerpunkten, die in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Fortbildung im Bereich Glykol
Erdwärmeanlagen, Klimaanlagen, Wärmepumpen und solarthermische Anlagen, deren Anteil im Wärmemarkt stetig zunimmt, enthalten in der Regel Wasser/Glykol-Gemische und können damit unter die Fachbetriebspflicht nach WHG und AwSV fallen. Für bestimmte Anlagen mit Wasser/Glykol-Gemischen besteht nach Paragraf 45 der AwSV eine Fachbetriebspflicht.
Damit ausführende Firmen und ihre Kunden immer auf der sicheren Seite sind, bietet die ÜWG in Kooperation mit den Fachverbänden in den entsprechenden Bundesländern künftig Schulungen gemäß AwSV an, mit der eine entsprechende Zertifizierung erlangt werden kann. In Baden-Württemberg und Bayern ist das Konzept bereits umgesetzt, auf die anderen Bundesländer wird es ausgerollt. Schulungs-Referenten werden entsprechend qualifiziert, sodass der Bereich Glykol in allen Schulungen fester Bestandteil wird.
ÜWG-Mitglieder können so ihre für Heizölanlagen bestehende Zertifizierung auf Wasser/Glykol-Anlagen erweitern. Neue Interessenten, die noch keine Mitglieder der ÜWG sind, haben die Möglichkeit, die Zertifizierung für Glykol auch separat bei der ÜWG zu erwerben.
Nach Einschätzung von Andreas Kröckel wurden die ersten Schulungen dazu bereits gut angenommen.
Digitalisierung
Um ihren Aufgaben noch besser nachzukommen und für die Mitglieder weitere Erleichterungen zu schaffen, setzt die ÜWG auf eine fortschreitende Digitalisierung in allen Bereichen. Ziele sind dabei u. a.: weniger Papier, einfachere Abläufe bei der Fachbetriebsüberwachung, Straffung der Kommunikationswege und die schnellere, noch aktuellere Information zu neuen technischen Regeln.
Zur Sicherung der Arbeit der ÜWG beschloss die Mitgliederversammlung erstmals nach 36 Jahren Vereinsbestehen eine Beitragsanpassung und die Möglichkeit, einmal pro Jahr eine begrenzte Umlage erheben zu können.
Als neuer Rechnungsprüfer wurde Jens Kohlbacher gewählt. Er folgt auf Matthias Stroh, der das Amt viele Jahre begleitet hat.
Andreas Kröckel danke allen Mitgliedern, Sachverständigen, Schulungsleitern und dem Team der Geschäftsstelle und dem Vorstand für ihre aktive, erfolgreiche Arbeit und schloss mit einem optimistischen Ausblick: „Es bleibt für uns alle spannend und wir werden alles dafür tun, unsere ÜWG weiterhin auf die Zukunft einzustellen.“
Foto: Thomas Dietrich