Hybrid und gut vernetzt
Hybrid-Systeme aus Öl-Brennwerttechnik, PV-Anlage und solarstrombetriebener Warmwasser-Wärmepumpe schneiden wirtschaftlich (Investitions- und Verbrauchskosten) günstiger ab als die Erdgas-Brennstoffzellen-Variante oder eine monovalente Strom-Wärmepumpe. Das ergab ein aktueller Vergleich des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO).
Hybridsysteme erfreuen sich offenbar bei den Deutschen ohnehin wachsender Beliebtheit. Dabei ist die Story immer ähnlich: Photovoltaik sorgt für Strom und die Wärmepumpe für eine effiziente Wärmegewinnung. Sinken die Außentemperaturen aber in Richtung Nullpunkt und verringert sich die Zahl der Sonnenstunden, übernimmt eine Brennwertheizung die Aufgabe der Wärmepumpe. Wer dabei auf Unabhängigkeit und einen eigenen sicheren Energievorrat setzt, ist etwa mit einem Öl-Brennwertkessel gut beraten.
Weitere Möglichkeiten für hybride Systeme liefert die Nutzung der Sektorkopplung, bei der volatiler Strom aus Sonne und Wind über den Wärmespeicher des Gebäudes bedarfsgerecht verfügbar gemacht werden kann oder die Einbindung von Festbrennstoffgeräten, wie Kaminen, Kaminöfen oder mit Holzpellets betriebenen Geräten in den Heizkreislauf.
Es lohnte sich also, auf der ISH – der Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Klima –vom 11. bis zum 15. März 2019 nach einschlägigen Innovationen zu suchen.
Eine davon ist das Hybrid-System aus der Luft-Wasser-Wärmepumpe Daikin Altherma H Hybrid und dem Daikin Altherma C Oil (entspricht Rotex A2) inkl. dem passenden Warmwasserspeicher dazu. Kombiniert mit dem doppelwandigen und geruchsgesperrten Heizöltank „ROTEX variosafe“ ergibt sich eine zeitgemäße, platzsparende und sehr kompakte Einheit, die selbst für Überschwemmungsgebiete sicher ausgerüstet werden kann.
Ein Publikumsmagnet am Stand der Marken Bosch und Buderus war das neue Öl-Hybrid-Gerät Logano plus KBH195i (H steht für Hybrid). Aufbauend auf dem Öl-Brennwertkessel Logano plus KB195i im edlen Titanium Glas Design und mit den bewährten Qualitätsmerkmalen wie modulierend, stabil, sparsam, kompakt und internetfähig bietet das Hybrid-Gerät nun zusätzliche Vorteile. Ist schon der Logano plus KB195i ein idealer Modernisierungskessel, kann der neue KBH durch die Verbindung von Brennwerttechnik und Wärmepumpe erst recht punkten. Dabei benötigt der Logano plus KBH 195i keine größere Aufstellfläche im Keller als die Konfiguration ohne Wärmepumpe und ist somit ideal für die Modernisierung alter Ölkessel geeignet. Dafür ist die Kombis besonders praktisch und einfach zu installieren. Da das Gerät über eine Luft-Wasser-Monoblock-Außeneinheit mit geschlossenem Kältemittelkreislauf verfügt, ist nur ein wasserseitiger Anschluss erforderlich. Der Installateur benötigt für den Einbau keinen „Kälteschein“. Das Komplettpaket soll zum Marktstart Anfang 2020 nicht teurer sein als eine Kombi aus Brennwertkessel und solarer Heizungsunterstützung und ist überdies förderfähig.
Das neue Öl-Brennwertgerät COB-2 aus dem Hause Wolf ist in vier Leistungsvarianten mit einer Nennwärmeleistung zwischen 15 und 40 kW verfügbar und perfekt für Neubau oder Modernisierung geeignet. Er basiert auf jahrzehntelanger Erfahrung von Wolf mit Öl-Brennwerttechnologie. Neben Effizienz wurde beim COB-2 auf eine unkomplizierte Wartung sowie auf Zuverlässigkeit und Langlebigkeit Wert gelegt.
Das kompakte, energiesparende Leichtgewicht im Kühlschrankformat ist mit nur 0,34 Quadratmeter Platzbedarf und in möglicher Eckaufstellung auch für sehr kleine Räume geeignet. Überdies ist das Öl-Brennwertgerät COB-2 zu 100 Prozent anschlusskompatibel zur bisherigen COB-Generation. Für optimale Raumausnutzung lässt sich das kompakte Gerät mit ideal abgestimmten Wolf-Komponenten erweitern: etwa mit den leicht installierbaren Warmwasser-Speichern TS-160 und TR-160 oder der Wolf Wohnraumlüftung CWL-T-300.
Auch für Brötje bleibt Öl wichtig. Zum ersten Mal waren die Marken der BDR Thermea Gruppe auf einem Stand gebündelt. Zur Messepräsentation gehörten auch Hybridanlagen für den flexiblen Einsatz. Neu im Brötje-Programm ist beispielsweise die Kombination von Öl-Brennwertkessel und Split-Wärmepumpe, die eine ideale Lösung für ein kostensparendes und effizientes Heizsystem sind. Diese Kombi bringt die Umweltenergie und die optimalen Brennwerteigenschaften in Einklang. Zudem ist die Lösung nahezu überall einsetzbar. Gesteuert wird das System durch die ISR-Plus Regelung, die auch per App steuerbar ist.
Das Buchholzer Unternehmen MHG Heiztechnik zeigte das Öl-Brennwertgerät „EcoStar plus“ jetzt zusätzlich in neuer HS-Ausführung mit Heizungsgruppe mit Speicherladung an. Der EcoStar plus HS ist ab Werk mit einer PWM-gesteuerten Pumpe sowie einem 3-Wege-Umschaltventil ausgerüstet und bietet zusätzliche hydraulische Anschlüsse an der Rückwand. Eine integrierte PWM-Pumpe ermöglicht einen drehzahlgeregelten Kesselanfahrschutz, der das Laufverhalten des Energieerzeugers optimiert.
Viessmann setzt voll auf integrierte Lösungen für den kompletten Lebensraum – innerhalb und außerhalb des Gebäudes. Maßgeblich dafür ist das neue integrierte Viessmann Lösungsangebot, das Produkte und Systeme über Konnektivität und Plattformen nahtlos mit digitalen Services und Dienstleistungen verbindet. Vor allem aber vereint es Herkunft und Zukunft von Viessmann in einer klaren Struktur. Das war auch das Leitthema auf dem ISH-Messestand.
Nur an wenigen Messeständen waren auch Exponate zum Thema Tank zu sehen – so bei Haase, dem bekannten Hersteller von Tankanlagen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und bei Roth. Bei letzterem gab es den FüllFlex als neues Zubehör für die Befüllung von Heizöltanks zu sehen. Er eignet sich in Kombination mit allen Roth Heizöltanks für den dauerhaften und montagefreundlichen Anschluss an das Füllsystem Roth Füllstar.
Wie Wärme und Strom zusammenwachsen war auf dem Technologie- und Energie-Forum zu erleben, wo der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und 14 weiteren Verbände den „Digital Star“ präsentieren. Dabei wurde auch der Status Quo und die Perspektive des Energiemixes behandelt. So waren Green Fuels und Green Gases sowie Power-to-X-Lösungen wichtige Themen des Forums.
Zum Bild: Am Stand des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) führten die Ansprechpartner der Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK-Handwerke (ÜWG) mit vielen Fachbetrieben und Mitgliedern Gespräche über die Trends und Perspektiven im Wärmemarkt.