Ölheizung: Modernisieren mit Doppel-Nutzen
In rund einem Viertel des Wohnungsbestandes sorgt Heizöl für sichere Wärme und warmes Wasser. Nach der aktuellen Erhebung des Schornsteinfegerhandwerks gab es Ende 2020 in Deutschland rund 5,36 Millionen Ölheizungen. Etwa 14 Prozent davon sind besonders effiziente Öl-Brennwertkessel. Von den Anlagen die noch keine Brennwerttechnik nutzen, sind bereits 72 Prozent älter als 20 Jahre. Hier lohnt sich eine Modernisierung. Denn damit lässt sich der Energieverbrauch ebenso deutlich senken wie die Emissionen.
Für Modernisierer besonders wichtig: Nach dem gültigen Gebäudeenergiegesetz können neue Ölheizungen ohne Einschränkungen installiert werden. Erst mit Beginn des Jahres 2026 muss beim Einbau einer neuen Ölheizung der Wärmebedarf anteilig durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Eine solche Hybridheizung, die einen Öl-Brennwertkessel beispielsweise mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe koppelt, ist aber auch schon vorher sinnvoll. Staatliche Fördergelder bei der Nutzung erneuerbarer Energie machen eine Investition in eine solche Hybridanlage besonders lukrativ.
Mit Future Fuels zusätzlich Emissionen senken
CO2-Emissionen lassen sich aber nicht nur durch den Einsatz von Öl-Brennwert und Hybrid-Technik senken. Den Klimaschutz beim Heizen treibt auch der Einsatz treibhausgasreduzierter flüssiger Brennstoffe voran. Bereits seit Mitte 2017 werden solche Future Fuels im Praxiseinsatz getestet. Zwischen August 2017 und März 2021 wurden insgesamt 124.000 Liter treibhausgasreduziertes Heizöl an mehr als 40 Ölgeräte ausgeliefert, wie das Institut für Wärme und Mobilität (IWO) berichtet. Aktuell läuft die IWO-Pilotinitiative „future:fuels@work“, bei der weitere Ölanlagen mit einem treibhausgasreduzierten flüssigen Energieträger betrieben werden, der zu 33 Prozent aus einer nahezu klimaneutralen Komponente besteht – hergestellt aus biobasierten Reststoffen wie Altfetten oder Pflanzen- und Holzabfällen.
Das bisherige Fazit: Future Fuels funktionieren im Betrieb ebenso zuverlässig wie klassisches Heizöl.
Foto von IWO