Rekord im Heizungsmarkt
Das vergangene Jahr brachte nicht nur eine kontroverse und langanhaltende Diskussion zum neuen Gebäudeenergiegesetz – oft kurz als Heizungsgesetz bezeichnet. Es erlebte auch einen rekordverdächtigen Absatz an Heizgeräten. So meldete der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) mit über 1,3 Millionen abgesetzten Wärmeerzeugern ein Wachstum von insgesamt 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eine ähnliche Größenordnung erzielten die Hersteller zuletzt in den 1990er-Jahren. Damals floss die heiztechnische Modernisierung der neuen Bundesländer in die Bilanz ein.
Das Rekordergebnis 2023 ist allerdings von Vorzieh- und Sondereffekten gekennzeichnet, wie der Industrieverband einschätzt. Gab es in der ersten Jahreshälfte noch einen besonders großen Zuwachs bei Wärmepumpen, sorgte die Debatte um die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und die künftige Förderkulisse in der zweiten Jahreshälfte für eine gesteigerte Nachfrage bei der Modernisierung von Öl- und Gasheizungen, während sich der Absatz von Wärmepumpen rückläufig entwickelte.
Im Ergebnis konnten Ölkessel mit einem Plus von fast 100 Prozent sogar die höchste Steigerungsrate verbuchen, wenn auch im Vergleich zu Gasgeräten und Wärmepumpen auf einem in absoluten Zahlen niedrigerem Niveau.
Die Nachfrage nach Tankanlagen viel deutlich schwächer aus. Offensichtlich lag der Schwerpunkt der Endkunden zunächst auf den Heizkesseln – vorrangig auf Öl-Brennwertgeräten. Nun sollten in den kommenden Jahren die modernen Wärmeerzeuger auch mit entsprechenden Tankanlagen ergänzt werden. Diese versprechen als doppelwandige Systeme eine sichere, umweltgerechte Heizöllagerung, sind in der Regel für den Einsatz CO2-neutralen Heizöls ausgerüstet (erkennbar am „Green Fuels Ready“-Label) und entsprechen in ihrer Größe dem heutigen, geringeren Heizölbedarf der effizienten Brennwertkessel.
Mit dem neuen GEG können auch weiter moderne Öl-Brennwertgeräte eingebaut werden – vorrangig als Teil von Hybridsystemen – in Verbindung mit z. B. Wärmepumpen.
Dabei weist der BDH darauf hin, dass generell alle im Gebäudeenergiegesetz berücksichtigten heiztechnischen Lösungen gleichberechtigt behandelt werden müssen. Nach Auffassung des Verbandes braucht es mit Blick auf die individuellen Voraussetzungen der Verbraucher einen breiten technischen Lösungskanon, um die Wärmewende zum Erfolg zu führen und signifikante Mengen an CO2 einzusparen.
Das belegen auch neueste Zahlen, die das ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden im Auftrag des BDH vorgelegt hat. Demnach wurden im vergangenen Jahr durch die Modernisierungstätigkeit rund drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Damit leistet die Heizungsmodernisierung über alle Technologien hinweg den größten Anteil bei der CO2-Reduktion im Gebäudesektor ( wie die Grafik des BDH zeigt ).