Ölpreis: Bald bei 100 $ oder eher 75$ ?
Die Rohölnotierungen stiegen in den vergangenen zwei Monaten um rund 15 Prozent. Kostet das Barrel bald wieder 100 Dollar?
Noch zu Jahresbeginn sah es so aus, als würde sich der Ölpreis im Jahr 2018 zwischen 60 und 75 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) bewegen. Doch nun warnen einzelne Analysten schon davor, dass es bald wieder 100 Dollar werden könnten.
Was steckt dahinter?
Die Ölbörsen sind derzeit sehr volatil und von Emotionen geprägt. Der Trump-Effekt spielt sicher eine Rolle, denn geopolitische Spannungen sind immer geeignet, den Ölpreis anzuheizen. Hinzu kommt, dass die OPEC – allen voran Saudi-Arabien – einen Ölpreis von 80 US-Dollar je Barrel durchaus für wünschenswert hält. Hinzu kommen mögliche Lieferengpässe Venezuelas und, wie einige Analysten betonen, nur zurückhaltende Investitionen mancher Ölfirmen in neue Förderkapazitäten und natürlich die Förderkürzungen der OPEC, die nun ihre Wirkung auf dem Markt entfalten.
Am 22. Mai übersprang Nordseeöl Brent denn auch die 80-Dollar-Marke und war erstmals wieder so teuer wie zuletzt im November 2014.
Nur noch nach oben?
Doch die Gegenbewegung kam prompt. Nur sieben Tage später lag die Brent-Notierung bereits wieder mehr als 6 Prozent niedriger und war auf etwa 75 US-Dollar pro Barrel gesunken. Dazu trug vor allem die Nachricht bei, dass die OPEC und Russland ihre Fördermengen wieder erhöhen könnten. Außerdem: Der globale Markt ist durchaus nicht unterversorgt und die US-Schieferöl-Förderung stieg in den letzten Monaten wieder stark an.
Die Heizölpreise schwanken ebenso, befinden sich aber auf einem vergleichsweise hohen Level – höher als in den vergangenen drei Jahren. Dabei sollte man aber nicht ganz vergessen: Zwischen 2011 und 2014 kostete Heizöl im Mai erheblich mehr und schwankte (bei Abnahme von 3.000 Liter) im Jahr 2012 um 90 Euro pro 100 Liter. Im Mai 2018 lag Heizöl durchschnittlich bei etwa 70 Euro – also über ein Viertel niedriger.
Verbrauchertipp:
Dennoch zeigt sich jetzt zeigt einer der großen Vorteile der Ölheizung. Durch den sicheren Energievorrat im eigenen Tank können die Heizölkunden so manche Preisspitze in aller Ruhe aussitzen. Bei den derzeit stark schwankenden Vorgaben aus dem internationalen Ölgeschäft lohnt es sich, den Heizölpreis gut unter Beobachtung zu halten. Wer nicht jeden Tag im Internet den aktuellen Stand recherchieren will, der hat auch andere Möglichkeiten. So bieten etwa viele Heizölhändler den Online-Service an, ihre Kunden zu informieren, wenn ein bestimmter (Wunsch)Preis erreicht wurde. Eine nützliche Dienstleistung, die den individuellen Aufwand der Preisbeobachtung reduzieren kann.