Zukunft tanken ist keine Utopie
Bei den aktuell laufenden Praxistests erweisen sich moderne Öl-Brennwertgeräte regelmäßig als „Green Fuel ready“. Wie aus Kreisen der Heizgerätehersteller im Zuge der ersten digitalen ISH zu hören war, ist die Technik also durchaus bereit für einen steigenden Anteil alternativer, treibhausgasreduzierter und CO2-neutraler flüssiger Brennstoffe.
Das ist eine wichtige Voraussetzung, um die Klimaziele auch im Gebäudebereich erfüllen zu können. Denn von den rund 5,5 Millionen in Deutschland bestehenden Ölheizungen liegen knapp drei Millionen fernab von Gas- und Wärmenetzen und können daher nicht ohne Weiteres umgestellt werden. Auch ein Systemwechsel beispielsweise auf Strom-Wärmepumpen ist in vielen Fällen zu teuer oder stößt an technische Grenzen.
Außerdem ist es nicht die Heiztechnik, sondern der Brennstoff, der für die Emissionen verantwortlich ist. Was liegt also näher, als diesen durch sogenannte „Green Fuels“ zu ersetzen.
Sämtliche Vorteile der modernen Öl-Brennwerttechnik könnten so weiter genutzt werden: höchste Effizienz, günstige Gesamtkosten, Unabhängigkeit, Sicherheit und die vielfältigen Optionen, mit hybriden Heizsystemen die Zukunftstechnologien optimal auf den individuellen Bedarf anzupassen.
Heiztechnik ist „Green Fuel ready“
Auf der ISH, der Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Klima, die in diesem Jahr erstmals digital stattfand, gab es klare Aussagen der Hersteller, dass die Öl-Brennwerttechnik in immer stärkerem Maße „Green Fuel ready“ ist.
So hat beispielsweise Viessmann mit dem Vitoladens 300-C den ersten „Flüssigbrennstoffkessel“ der Unternehmensgeschichte entwickelt, der Anfang Mai im Markt eingeführt wird. Dieser Kessel verträgt bis zu 20 Prozent alternatives Heizöl, dass aus pflanzlichen oder tierischen Fetten gewonnen wird (kurz: FAME) und 100 Prozent paraffinische Brennstoffe (HVO) sowie synthetische Fuels (PtL), die mittels erneuerbarem Strom aus Wasserstoff und CO2 hergestellt werden. Das heißt, mit dieser Technologie können laut Herstellerangaben schon heute die Klimaziele der Bundesregierung für 2050 erreicht werden.
Wolf hat bereits vor einem Jahr mit dem COB-2 ein neues Öl-Brennwertgerät auf den Markt gebracht, das für B20 (20 Prozent Bioheizöl) geeignet ist. Damit kann der ökologische Fußabdruck ebenfalls sofort deutlich verbessert werden.
Und Buderus Öl-Brennwertkessel, die mit CO2-reduzierenden flüssigen Brennstoffen betrieben werden, sind bereits in verschiedenen Pilotprojekten erfolgreich im Einsatz.
Auch andere Kesselhersteller machen ihre Öl-Brennwertgeräte derzeit fit für den Einsatz von „grünem“ Heizöl.
Mit den entsprechenden technologieoffenen Rahmenbedingungen steht einer CO2-Reduzierung im Gebäudebereich also nichts mehr im Wege und die Öl-Brennwerttechnik kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
Foto: Viessmann