Ölheizungen wieder stark nachgefragt
Die Herbststatistik des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) glänzt wieder mit Rekordabsatzzahlen. In den ersten drei Quartalen 2023 wurden mehr Wärmeerzeuger in Deutschland verkauft als im gesamten Vorjahr. Damit setzten die Hersteller erstmalig seit den 1990er-Jahren wieder über eine Million Heizgeräte ab.
Einer der Treiber sind Wärmepumpen. Allerdings hat sich hier die Dynamik wieder etwas verlangsamt: Lag deren Marktwachstum zum Halbjahr noch bei 105 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sank es bis September auf 86 Prozent. Dennoch wurden bereits mehr Wärmepumpen verkauft als im gesamten Vorjahr.
Über dem vergangenen Jahr liegt auch der Absatz von Gas- und Ölkesseln. In beiden Bereichen blieb das Nachfragewachstum aber im Unterschied zur Wärmepumpe stabil.
Wenn der Trend bei den Öl-Kesseln bis zum Jahresende in gleicher Weise anhält, könnten in Summe erstmals seit dem Jahr 2009 wieder über 100.000 Stück in einem Jahr verkauft werden. Das wäre schon sehr bemerkenswert angesichts des politischen Gegenwinds, dem flüssige Brennstoffe schon seit Jahren ausgesetzt sind.
Vor dem Hintergrund der monatelangen Diskussion um die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes vertrauen offenbar viele Endverbraucher trotz – oder gerade wegen – der anhaltenden energiepolitischen Unsicherheiten auf einen zuverlässigen, speicherbaren und effizienten flüssigen Energieträger.
Auch Tankanlagen konnten weiter zulegen, obwohl sich hier bereits im zweiten Halbjahr der Markt deutlich abgeschwächt hat.
Marktentwicklung Januar bis September 2023 (Ausschnitt)
Gesamtmarkt Wärmeerzeuger | + 46 Prozent | 1.048.000 | Stück |
Wärmeerzeuger (Gas) | + 38 Prozent | 625.000 | Stück |
Wärmeerzeuger (Öl) | + 105 Prozent | 81.500 | Stück |
Öl-Brennwert | + 107 Prozent | 78.500 | Stück |
Öl-NT | + 67 Prozent | 3.000 | Stück |
Biomasse | – 32 Prozent | 46.000 | Stück |
Heizungs-Wärmepumpen | + 86 Prozent | 295.500 | Stück |
Tanksysteme | + 4 Prozent | 27.500 | Stück |
Quelle: BDH