Die OPEC-Kürzungen blieben bisher ohne Auswirkung auf Ölpreise
Die Rohölproduktion der Erdöl exportierenden Länder (OPEC) stieg trotz Kürzungsbeschluss im Mai des laufenden Jahres gegenüber April nach Angaben von S & P Global Platts um 270.000 Barrel pro Tag auf 32,12 Millionen Barrel pro Tag.
Während die an der Kürzung beteiligten Länder ihre Produktion reduzierten, haben Libyen und Nigeria, die von den Kürzungsbeschlüssen ausgenommen sind deutlich mehr Öl gefördert.
Entsprechend skeptisch wird die neuerliche Vereinbarung über Förderkürzungen vom 25. Mau bewertet, auf die sich die OPEC und 10 Nicht-OPEC-Partner, darunter Russland, geeinigt hatten.
Preisdruck löst auch die gleichzeitige deutliche Erhöhung der US-Rohölproduktion. Diese ist Ende Mai nach Berichten der Commerzbank auf das höchste Niveau seit August 2015 gestiegen. Die Analysten des Institutes gehen davon aus, dass die US-Ölproduktion noch wachsen wird, nachdem US-Präsident Trump den Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen erklärt hat.
Heizölpreis auf Jahrestief
Unterm Strich führte diese Entwicklung zu sinkenden Rohölnotierungen, die Ende Mai für Nordseeöl Brent unter der Marke von 50 US Dollar pro Barrel lagen. Entsprechend moderat entwickelten sich die Heizölpreise im deutschen Endverbrauchermarkt. Sie sanken Anfang Juni auf ein vorläufiges Jahrestief und lagen für die Bestellmenge von 3.000 Liter Heizöl EL im Bundesdurchschnitt bei rund 51 Euro pro 100 Liter.
Abzuwarten bleibt, inwieweit sich die politische Krise innerhalb der OPEC auf die Entwicklung der Energiepreise auswirkt. Mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) haben zwei wichtige OPEC-Mitglieder die diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen. Kater spielt zwar als Ölförderer eine vergleichsweise geringe Rolle, ist aber ein wichtiger Lieferant von (verflüssigtem) Erdgas und stellt ein Drittel der weltweiten LNG-Exporte.